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Hallo zusammen,
hat jemand Erfahrungen mit der Virtualisierung von First Spirit im live Betrieb?
Es gibt folgende Möglichkeiten die VMWare aufzubauen:
Es gibt ein Problem mit der Virtualisierung, da viele I/O Operationen (das Veröffentlichen der Inhalte) die Performance senken.
Dazu folgende Fragen:
Danke im Voraus + viele Grüße
Isabell Mader
Hallo Frau Mader,
FirstSpirit hat keine speziellen Anforderungen an die Virtualisierungs-Software. Wir setzen für unsere Testsysteme VMware ESX / VSphere ein und Kunden verwenden es unter Parallel Virtuozzo, OpenVZ, Xen und anderen Systemen.
Was generell aber bei Virtualisierungs-Lösungen beachtet werden muss und für nahezu jede interaktiv benutzte Software dort gilt, sind die Beeinträchtigungen durch die Virtualisierungsschicht so gering wie möglich zu halten. Beeinträchtigungen liegen meistens im Bereich CPU- und I/O-Durchsatz und -Latenzzeit vor, die sich erhöhen, wenn beispielsweise viele virtuelle Maschinen gleichzeitig auf einer Hardware betrieben werden.
Aber auch wenn nur 1 virtuelle Maschine auf 1 Hardware-Maschine betrieben wird, kann es zu Problemen im I/O-Durchsatz und -Latenzzeit kommen, wenn nämlich Snapshots der virtuellen Maschine angelegt werden, z.B. für das nächtliche Backup, diese aber nicht direkt nach dem Backup gelöscht werden. Die Virtualisierungsschicht schreibt dann alle Änderungen im Dateisystem in eine Delta-Datei, was wesentlich langsamer erfolgt, als sie direkt auf die virtuelle Festplatte zu schreiben, die aber wegen des bestehenden Snapshots nicht verändert werden darf.
Außerhalb oder ohne Verwendung von Snapshots ist außerdem bezüglich I/O zu beachten, dass eine Storage-Partition auf Ebene des Hypervisors (Virtualisierungsschicht), um hohen Durchsatz zu erzielen, nicht von mehreren virtuellen Maschinen gleichzeitig benutzt werden sollte. Wenn das, wie häufig, nicht umgesetzt werden kann, sollten die detaillierten Hinweise des Herstellers des Hypervisors beachtet werden. Für Vmware sind diese im folgenden PDF "Scalabe Storage Performance" genannt, wobei hauptsächlich die praktischen Limits bezüglich Anzahl von virtuellen Maschinen pro Storage-Partition beachtet werden sollten: http://www.vmware.com/files/pdf/scalable_storage_performance.pdf
Im Bereich CPU gilt zu beachten, dass genügend virtuelle CPUs der virtuellen Maschine zugeordnet werden, weil Java-Anwendungen, wie FirstSpirit, davon aufgrund der hohen Anzahl parallel laufenden Threads profitieren. Also mindestes 8 virtuelle CPU-Cores für einen FirstSpirit-Server.
Die von Ihnen erwähnte Trennung von SQL-Datenbank-System und FirstSpirit ist auf jeden Fall zu empfehlen. Denn die I/O-Last eines Datenbank-Systems unterscheidet sich von der eines FirstSpirit-Servers und viele Hersteller von Datenbanksystemen haben detaillierte Vorgaben bezüglich Storage-Konfiguration in virtuellen Umgebungen. Außerdem ermöglicht erst die Trennung eine gute Überwachung der System-Auslastung der einzelnen Komponenten, um im Fehlerfall die Problemursache genauer identifizieren zu können.
Ein weiteres Thema ist die System-Uhr in virtuellen Maschinen, die manchmal zwar über lange Zeiträume gesehen exakt läuft, aber innerhalb von kleineren Intervallen unregelmässig fortschreitet. Also beispielsweise einige Sekunden überspringt um dann eine Pause von wenigen Sekunden einzulegen. Dazu sollten die Hinweise des Herstelleres des Hypervisors beachtet werden. Für Vmware ist es als "Timekeeping best practices for Linux guests" hier beschrieben: http://kb.vmware.com/selfservice/microsites/search.do?language=en_US&cmd=displayKC&externalId=100642...
Ich hoffe, damit genügend Anhaltspunkte zum erfolgreichen Betrieb von FirstSpirit auf virtuellen Maschinen gegeben zu haben.